- Ein Proof ist beruhigend:
Der Proof zeigt das Farbergebnis des späteren Druckes.
Der Kunde kennt das spätere Ergebnis anhand des Proofs genau und ist beruhigt.
Der Drucker weiß, daß der Kunde den Proof kennt und ist ebenfalls beruhigt. - Ein Proof ist schnell:
Heute bestellt, morgen geliefert: Moderne Proofdienstleister wie proof.de arbeiten schnell und produzieren kaum Zeitverlust beim proofen im Entwurfs- und Druckprozess - Ein Proof ist präzise:
Alle professionellen Dienstleister proofen heutzutage mit Proof Druckern, die in kurzen Abständen neu kalibriert werden. Über einen Medienkeil mit Prüfprotokoll gibt es zudem einen klaren messtechnischen Beweis, daß der Proof korrekt und ihm Rahmen der Normabweichungen ist. - Ein Proof ist billig:
Früher verlangten Reprostudios oft fast 30 Euro für einen DIN A4 Proof. Heutzutage kostet das nur noch einen Bruchteil. Im Produktionsprozess fallen die Proofkosten kaum ins Gewicht. - Ein Proof zeigt auch die Farben, die der Monitor nicht zeigt:
In den meisten Agenturen sind hardwarekalibrierte Proof-Monitore Mangelware. Und TFTs oder alte Röhren zeigen zwar Farben, aber leider irgendwelche. Ein Proof bildet auch Farben ab, die Standard-Monitore nicht darstellen können, die aber gedruckt werden können. - Ein Proof simuliert Zeitungsdruck wie Bilderdruck.
Wenn die gleiche Anzeige im Hochglanzprospekt für den Messestand, in den Messenachrichten und in der Sonderbeilage in der örtlichen Tageszeitung für die Messe erscheinen soll, dann können die drei unterschiedlichen Farbergebnisse vorab im Proof hervorragend simuliert und dargestellt werden. Und wer weiß: Vielleicht lässt der Kunde den Hausprospekt aufgrund des Proofs dann doch auf Bilderdruck statt auf Naturpapier drucken, oder wählt für die Zeitungsanzeige ein anderes Motiv. Der Proof zeigt’s. - Ein Proof kann CMYK und mehr!
Moderne Proofsysteme können bis zu 98% aller Pantone-Farben und HKS-Farben im Proof darstellen. Dadurch können nicht nur vierfarbige, sondern auch fünf, sechs und mehrfarbigen Dateien geprooft werden. Oft wird heute zweimal geprooft: Einmal in CMYK plus Hausfarbe in Pantone und einmal in CMYK und Hausfarbe in CMYK. Kunde und Agentur können dann entscheiden, ob ihnen das Farbergebnis den Aufpreis im Druck für die fünfte Farbe wert ist. - Ein Proof ist aus Papier.
Genau wie das Produkt, das er simuliert. Ein Proof kann neben den Druck gelegt und unter Normlich verglichen werden. Und zur Kontrolle kann man beide ans Tageslicht tragen, im Kerzenlicht betrachten und vieles mehr. Ein Softproof kann das alles nicht.
Soweit die erste unvollständige Liste. Sie kennen weitere gute Gründe? Wir freuen unsüber jeden Kommentar und arbeite gerne weitere Punkte ein.
Meiner Meinung nach fehlt eines der wichtigsten Argumente für den Proof. Die a8 Gründe klingen sehr nach „nice-to-have“. Fakt ist aber, das der Proof zertifiert sein solle (FOGRA) und der Drucker ebenfalls. Denn nur ein zertifizierter sagt durch die zertifizierung, dass er das Farbergebnis des Proofs annähernd zu 100% erreichen kann. Löss. man drucken, ohne Proof, verliert man den Anspruch auf Reklamation und ist am Ende auf die Kulanz der Drucker angewiesen (für farblich erhebliche Abweichungen).
Nur ein zertifizierter Proof ist ja auch ein echter „Proof“, also ein „Kontrakt Proofs nach ISO 12647-7 in aktueller Revision, also der von 2016. Alles andere ist ja streng genommen nur ein buntes Stück Papier ohne jede Verbindlichkeit und Rechtsgültigkeit. Daher ist es für uns ja auch so wichtig, wirklich immer mit Software, Hardware, Papieren, Tinten und Zertifizierungen auf neuestem Stand zu sein. Mir fällt dazu eine schöne Geschichte ein:
Wir haben vor einiger Zeit Proofs für einen Ausstellungskatalog eines sehr bekanntes Museums erstellt für ein hochweißes Naturpapier mit vielen optischen Aufhellern, und haben das wie beauftragt auf Fogra52 mit Medienkeilen geprooft, ausgemessen und mit Prüfprotokollen und allem und dann an unseren Kunden, den Grafiker und ins Museum geschickt. Nach einer Woche rief uns der Grafiker an: Die Druckerei, in der das gedruckt werden soll, hätte jetzt auch einen Proof erstellt, und der würde aber ganz anders aussehen als unser Proof, und alle im Museum seinen in heller Aufregung, was denn nun richtig wäre. Ich habe daraufhin bei uns noch einmal alles genau geprüft, ob der Workflow stimmt, korrekt vermessen und geprüft wurde, habe die Proofs mit den originalen gerippten Daten noch mal geprooft, alles noch einmal neu durchs RIP geschickt, noch mal geprüft … das war alles korrekt und alle Reports wirklich super innerhalb der Toleranzen. Ich habe dann meinen Kunden angerufen und zu ihm gemeint, das müsse eigentlich alles bei uns korrekt gelaufen sein, ich könne keinen Fehler finden, die Proofs sind messtechnisch super, und unsere Fogra Zertifizierung, bei der wir ja von externer Stelle unsere Qualität jährlich prüfen lassen lag da auch erst ein paar Wochen zurück… ich könne also beim besten Willen keinen Fehler finden.
Es hab dann einen Krisentermin in der Druckerei einige Tage später, zu dem die Chefetage des Museums und mein Grafiker-Kunde anreisten, um das zu klären. Ich rief ihn dann am nächsten Tag an um zu fragen, wie es denn gelaufen sei. Er meinte dann schmunzelnd: „Als wir dort ankamen, hatte die Druckere noch einmal Proofs gemacht, die wiederum ganz anders ausgesehen hätten. Sie hätten dann während des Termines vor Ort noch einmal einige Proofs gedruckt, die jeweils immer anders aussahen … und hätten dann irgendwann gemeint: Na gut, die Proofs von Proof.de seien wahrscheinlich doch gut und passend und sie würden jetzt nach denen drucken.“ Meinem Grafiker-Kunden fiel da wirklich ein Stein vom Herzen, daß er bei uns geprooft hatte und nicht in der Druckerei…
Das Beispiel zeigt aber den Unterschied: Für uns ist ein „Proof“ eben ein innerhalb engsten Kriterien mit einem Haufen Messtechnik und modernster Software und Hardware produziertes, vermessenes, zertifiziertes und normkonformer Druck, den ich in 6 Wochen, 6 Monaten oder 6 Jahren wieder exakt identisch und wiederum normkonform produzieren könnte – wirklich identisch innerhalb engster Toleranzen. Und für die Druckerei war ihr sogenannter Proof, den sie hergestellt haben eben ein Druck auf einem Tintenstrahldrucker, dessen Farbigkeit sie an ihrer Druckmaschine vermutlich erreichen können. Aber farbverbindlich oder normgerecht war sicher keiner ihrer sogenannten Proofs.
In manchen Foren liest man ja manchmal, daß man die Proofs doch in der Druckerei machen solle, da die dann oftmals „besser“ für den Druck wären. Ich sehe das aus meiner Erfahrung eher anders. Wir machen nur eines: eben Proofs, und das auf modernstem Niveau mit neuester Technik und bestem Know-How. Ich bin ja auch kein Drucker, sondern eben Proofdienstleister, Proofs sind mein einziges Produkt, mit dem ich Geld verdiene, daher müssen die einfach immer perfekt nach neuestem Stand sein.
Der Drucker aber ist Drucker und kein Proofer, daher hat er meist auch nicht unsere Messtechnik und Prooftechnik zur Verfügung, sondern arbeitet mit älteren Proofdruckern und älterer Software und Messtechnik. Wenn er also Proofs erstellt, dann kommt sicher noch immer etwas besseres dabei heraus, wie wenn ich an seiner Druckmaschine den Kunstkatalog drucken würde … 🙂 aber das sicherste Ergebnis ist wirklich, wenn wir als Proofexperten perfekt normkonform proofen und der Drucker als Druckexxperte perfekt normkonform druckt. Dann macht jeder das, was er am Besten kann, und für das er die besten Technik und das besten Know-How hat. Daß das viele Druckereien genauso sehen, das sehe ich an meiner Kundenliste. Da sind sicher ein gutes Drittel Druckereien.