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Photoshop Softproof

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Die Software Adobe Photoshop bietet eine sogenannte „Softproof“-Funktion an, mit der beispielsweise eine RGB Datei aus einer Kamera in einem CMYK Farbraum dargestellt werden kann. Dieser sogenannte Softproof in Adobe Photoshop hat zwar manche Vorteile, aber auch gravierende Nachteile:

Vorteile des Photoshop Softproof:

  • Eine bunte RGB Datei kann schnell und einfach in einem meist kleineren CMYK Farbraum simuliert werden
  • Für die Bildretusche können so beispielsweise die Farben, die außerhalb des späteren CMYK Farbraumes liegen würden schnell angezeigt und visualisiert werden, damit der Retuscheur weiß, welchen Bereichen des Bildes er ein besonderes Augenmerk geben muss, da die Farben des originalen Bildes im Druckfarbraum „out of Gamut“ sein werden.
  • Verschiedene CMYK Farbräume können schnell und einfach gegeneinander simuliert werden,

Nachteile des Photoshop Softproof:

  • Durch seine Bezeichnung „Softproof“ simuliert der Photoshop Softproof, er wäre auch wirklich eine verbindliche Farbdarstellung einer Datei am Monitor. Das ist natürlich keinesfalls so. Warum? Ob der Monitor kalibriert ist, oder völlig grünstichig und falsch eingerichtet, interessiert den Photoshop Softproof nicht. Er kennt ja den Monitor nicht, nur bei einem korrekt kalibrierten Monitor wird also der Softproof überhaupt halbwegs stimmig sein.
  • Ob Farben „in Gamut“ sind, sieht der Photoshop Softproof nicht. Beispiels: Bei einem korrekt kalibrierten Monitor, der den sRGB-Farbraum abdecken kann, ist ein Cyan im Druckfarbraum ISOCoatedV2 weit außerhalb des darstellbaren Farbraumes. Photoshop ist das völlig egal, er stellt trotzdem einen Photoshop Softproof dar, obwohl der keinesfalls farbverbindlich sein kann.
  • Im Vergleich zu einem echten Softproof auf einer Softproof-Software wie Spectraproof kann eine Photoshop Softproof auch das Umgebungslicht nicht berücksichtigen. Ob morgens um 7 Uhr beim Sonnenaufgang, ob um 13 Uhr bei voller Sonne, ob im Winter bei Wolken oder in der Nacht bei Neonlicht: Am selben Monitor zeigt Photoshop immer einen prima Photoshop Softproof an, obwohl ein neben den Monitor gelegtes Farbmuster immer unterschiedlich aussehen würde. Bei einem echten Softproof wird natürlich auch das Umgebungslicht gemessen und angepasst, damit ein darunter gelegtes Farbmuster identisch zum Softproof am Monitor aussieht.

Fazit: Es gibt einen echten Softproof und einen Photoshop Softproof

Der echte Softproof vermisst und validiert den Monitor, die Softproof Normlicht-Leuchte und die über einen Softproof dargestellte Datei. Mit der Softproof Software Spectraproof werden die dargestellten CMYK Farben auf dem Monitor validiert, Spectraproof erzeugt einen Report und beweist damit die korrekte Farbdarstellung mittels eines individuellen Messergebnisses für den Softproof, den Monitor und die Softproof Normlicht Beleuchtung.

Alles das kann der Photoshop Softproof natürlich nicht, er stellt lediglich einen größeren Farbraum für einen kleineren CMYK Farbraum dar. Das ist alles. Daher wäre es eigentlich gut, Photoshop würde seinen „Photoshop Softproof“ in eine Art „CMYK Farbraumsimulation“ umbenennen. Denn mit einem echten Softproof hat das, was Photoshop kann, nicht wirklich viel zu tun.

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