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PMS

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PMS ist die Abkürzung für: Pantone Matching System: Das PMS ist ein standardisiertes Farbsystem, das von Pantone LLC entwickelt wurde. Es wird weltweit in der Druck-, Textil-, Mode- und Designindustrie verwendet, um Farbkommunikation zu gestalten. PMS-Farben stehen für verschiedenen Materialien und Medien zur Verfügung, was insbesondere in Kreativ- und Produktionsprozessen von Designern und Druckern eine gewissen Genauigkeit verleiht. Im Wesentlichen soll PMS sicherstellen, dass eine bestimmte Farbe immer gleich aussieht, unabhängig davon, wo sie gedruckt oder verwendet wird. In der Praxis funktioniert das oft nicht so gut, zu den Problemen von PANTONE Fächern und dem PMS sind hier auf diesem Blog viele Artikel erschienen.

Geschichte und Entstehung des Pantone Matching Systems

Die Ursprünge des Pantone Matching Systems gehen auf das Jahr 1963 zurück, als ein Drucker namens Lawrence Herbert eine Möglichkeit sah, das Problem der Farbinkonsistenzen zu lösen. In der Druckindustrie war es damals eine große Herausforderung, sicherzustellen, dass Farben genau so wiedergegeben wurden, wie es der Designer beabsichtigt hatte. Die Art und Weise, wie Farben auf verschiedenen Materialien oder in verschiedenen Druckereien reproduziert wurden, führte oft zu Unstimmigkeiten.

Herbert erkannte die Notwendigkeit eines standardisierten Farbsystems, das es Designern, Druckern und Herstellern ermöglichen würde, unabhängig von den technischen Beschränkungen des Druckverfahrens die gleichen Farbtöne zu verwenden. Er kaufte die kleine Firma Pantone und entwickelte das Pantone Matching System (PMS), ein numerisches Codierungssystem für Farben. Jeder PMS-Farbcode ist einzigartig und bezieht sich auf eine bestimmte Farbe. Der Vorteil besteht darin, dass sich jeder Anwender auf diese Codes beziehen und sicher sein kann, immer die richtige Farbe zu verwenden.

Seit Einführung hat sich das Pantone-System als weltweit anerkannter Standard etabliert. Es wurde kontinuierlich erweitert, um eine Vielzahl von Farben für Druck, Textilien, digitale Anwendungen und andere Bereiche abzudecken.

Wie funktioniert das Pantone Matching System?

Das PMS basiert auf einem numerischen System, das jeder Farbe eine eindeutige Kennung zuweist. Eine Farbe kann beispielsweise als Pantone 186 C definiert werden. Die Zahl „186“ steht für die spezifische Farbe, während das „C“ für „coated“ (gestrichenes Bilderdruck-Papier) steht. Alternativ gibt es auch Bezeichnungen wie „U“ für ungestrichenes Natur-Papier. Diese Codierung ermöglicht es Designern, Farben mit Druckereien oder anderen Partnern zu kommunizieren, unabhängig davon, wo oder wie gedruckt wird.

Die Farben im PMS werden mit Hilfe eines Farbfächers dargestellt, der in Druckereien und Designstudios als Farbreferenz verwendet wird. Jeder Fächer enthält Hunderte von Farben, die sich in leichten Nuancen unterscheiden, und jeder Farbton ist entweder in seiner Farbrezeptur (Solid-Fächer) oder neben der Sonderfarbe in seinen sRGB und CMYK Umsetzungswerten (Bridge-Fächer) beschrieben, damit er reproduziert werden kann. Das Problem: Pantone Fächer sind oftmals schlecht gedruckt und weichen stark von den hohen Zielen von PANTONE ab. Anstelle der angestrebten Farbgenauigkeit von DeltaE00 <2,0 werden in der Praxis oft Farbunterschiede zwischen zwei Fächern von mehr als DeltaE00 >8,0 gemessen.

Wofür wird das Pantone Matching System verwendet?

Druckindustrie:

Der wichtigste Einsatzbereich des Pantone-Systems ist der Druck. Hier wird es genutzt, um sicherzustellen, dass Logos, Grafiken und andere Designelemente in der gewünschten Farbe gedruckt werden. Bei Marken, die einen spezifischen Farbton als Teil ihrer Corporate Identity verwenden, ist das Pantone-System neben HKS und Toyo das verbreitetste System weltweit.

Im für den Proof und Offsetdruck entscheidenden Bereich des PMS wurde das System seit 2010 durch die Verschmelzung mit PANTONE Goe erweitert. 2010 mit 224 neuen Farben, 2012 kamen 336 neue Farben hinzu, 2014 schließlich weitere 84 Farben. Auch in den Folgejahren kamen sukzessive Farben dazu, sodaß nahezu jährlich neue Farbfächer von PANTONE gekauft werden müssen.

Mode- und Textilindustrie:

Designer und Hersteller in der Mode- und Textilindustrie nutzen das PMS, um Stoffe, Kleidung und Accessoires in abgestimmten Farbtönen zu produzieren. Pantone hat mit PANTONE Textile Farbsysteme entwickelt, die für Textilien optimiert sind, da Farben auf Stoffen oft anders erscheinen als auf Papier.

Grafikdesign und Werbung:

Werbeagenturen und Grafikdesigner nutzen Pantone-Farben, um Designs zu definieren. Die Konsistenz der Farben ist besonders wichtig für den Wiedererkennungswert von Marken und Produkten, daher ist auch hier das Problem der oftmals unzulänglichen Darstellungen in der Farbfächern ein großes Problem.

Produktdesign:

Auch im Produktdesign ist das Pantone-System ein wichtiger Standard. So haben wir bereits Innenarchitektur-Designs für Luxusyachten gesehen, die komplett über Pantone Farben angelegt wurden, unabhängig davon, ob sie später in Holz, Textil, Plastik oder einem anderen Material hergestellt werden sollten.

Pantone und die Farben des Jahres

Seit dem Jahr 2000 wählt Pantone jedes Jahr eine Farbe des Jahres, die als Trendfarbe für das kommende Jahr gelten soll. Beispiele sind „Living Coral“ (2019), „Classic Blue“ (2020) und „Peach Fuzz“ (2024). Damit versucht sich Pantone nicht nur als technisches Hilfsmittel, sondern auch als Trendsetter in der Kreativbranche zu etablieren.

Pantone und die Alternativen

Das Pantone Matching System ist also mehr als ein reines Farbsystem – es ist eine Grundlage für viele, die mit Farben arbeiten. Vom Grafikdesign bis zur Mode ermöglicht das PMS eine Farbdarstellung über Medien und Materialien hinweg. Neben dem Pantone PMS gibt es aber auch andere Systeme, wie beispielsweise das freieFarbe CIELAB HLC System, das ohne Lizenzgebühren und -kosten auf OpenSource-Basis Farben ebenfalls präzise und klar kommunizieerbar beschreibt. Eine weitere Alternative ist Chromaspot. Aufgrund der geringen Verbreitung spielen diese Systeme aber noch keine große Rolle im Markt, was sich aber aufgrund der Probleme von Pantone in den nächsten Jahren noch etwas verändern könnte.

Derzeit verfügt die Pantone Plus Series über mehr als 2.000 Farben, die seit 2023 aus nur noch 11 PANTONE Basisfarben angemischt werden.

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