RGB Farbräume erklärt

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RGB-Farbräume sind Système de couleurse, die verschiedene Farbtöne mit den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau darstellen. RGB-Farbräume werden in der digitalen Bildbearbeitung, Fotografie und Computertechnik verwendet, um Farben präzise zu definieren. Die wichtigsten RGB-Farbräume und ihre Besonderheiten sind:

sRGB

sRGB ist der am weitesten verbreitete RGB-Espace colorimétrique und wird von den meisten Monitoren, Druckern und digitalen Kameras verwendet. Er wurde von HP und Microsoft in den 1990er Jahren entwickelt, um einen Standard für die Farbdarstellung im Internet und auf verschiedenen Geräten zu schaffen.

Eigenschaften von sRGB:

  • Gamut (Farbraumumfang): Relativ klein im Vergleich zu anderen RGB-Farbräumen, deckt aber den Großteil der Farben ab, die auf Standardmonitoren angezeigt werden können.
  • Anwendungsbereich: Ideal für Webgrafiken, allgemeine Fotografie und Druckanwendungen, bei denen eine konsistente Farbdarstellung auf verschiedenen Geräten wichtig ist.
  • Kalibrierung: Einfach zu kalibrieren und weitgehend unterstützt.
  • Schwäche: Insbesondere im Cyan-Bereich ist sRGB deutlich kleiner als der klassische CMYK-Farbraum ISOCoatedV2. Das blaueste Cyan in sRGB liegt bei rund 80% Cyan in ISOCoatedV2. Da fehlt also einiges in sRGB.
  • Meine Beobachtung: Zwar sind viele günstige Monitore auch heute nicht in der Lage, den sRGB Farbraum umfassend darzustellen, bei den etwas besseren gestion des couleurs-fähigen Monitoren ist sRGB aber der heutige Kalibrationsstandard. Dennoch: Ich hatte vor einigen Jahren meiner Frau ein Notebook gekauft, das eine sehr lange Akkuleistung hatte und dessen Display sehr stromsparend war. Ich habe den Farbraum dort einmal nachgemessen: Er hatte nur eine 49% sRGB Abdeckung… heißt: Vom „kleinsten“ RGB-Farbraum konnte selbst dieser Monitor nur weniger als die Hälfte der Farben darstellen. „Kein Wunder bestellt meine Frau nichts im Internet“, dachte ich nach der Messung, „für sie sieht ja alles Grau aus…“. 🙂 Plakativ formuliert, aber wir alle, die wir mit dem Design von Farbe zu tun haben sollten daran denken: Es gibt viele Menschen, die unsere gestaltete und definierte Farbe einfach nicht sehen können. Ob auf schlechten Bildschirmen oder Beamern: sRGB ist bei weitem noch nicht der Standard in der Displaywelt.

Adobe RGB

Adobe RGB wurde 1998 von Adobe Systems entwickelt, um einen größeren Farbraum abzudecken, insbesondere im Bereich der Druckvorstufe und professionellen Fotografie. Dieser Farbraum umfasst mehr grüne und blaue Farbtöne als sRGB.

Eigenschaften von Adobe RGB:

  • Gamut: Größer als sRGB, besonders im grünen und cyanfarbenen Bereich.
  • Anwendungsbereich: Wird häufig in der professionellen Fotografie und im Grafikdesign verwendet, wo es auf eine präzise Farbwiedergabe ankommt. Gerade moderne Kameras bieten statt sRGB auch AdobeRGB als alternativen Farbraum an, um Bilder direkt in AdobeRGB auf die SD-Karte zu speichern.
  • Kalibrierung: Erfordert eine sorgfältige Kalibrierung und geeignete Ausgabegeräte, um den erweiterten Farbraum vollständig utilisent zu können.
  • Meine Beobachtung: Gute, hardwarekalibrierbare Wide-Gamut-Monitore verfügen heute fast alle über entweder den gesamten Adobe RGB Farbraum, oder wenigstens über 99% des Farbraumes in der Darstellung. Warum hat sich Adobe RGB in der Welt so stark durchgesetzt, im Vergleich zu ECI RGB V2? Weil dieser Farbraum einfach durch Adobe überall vorinstallierte wurde … nicht aber, weil er besser oder wesentlich anders ist. Wer aber einen Monitor hat, der über Adobe RGB verfügt und diesen Farbraum darstellen kann, der hat auch heute noch einen teuren Monitor gekauft.
    Viele Spiegelreflexkameras bieten auch die Fotografie entweder in sRGB und Adobe RGB an.

ProPhoto RGB

ProPhoto RGB, auch bekannt als ROMM RGB (Reference Output Medium Metric RGB), wurde von Kodak entwickelt und bietet den größten Gamme de couleurs unter den gängigen RGB-Farbräumen. Es wurde speziell für die professionelle Bildbearbeitung und -archivierung entwickelt.

Eigenschaften von ProPhoto RGB:

  • Gamut: Deckt nahezu den gesamten sichtbaren Farbraum ab, einschließlich vieler Farben, die für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar sind.
  • Anwendungsbereich: Ideal für die professionelle Fotografie und Bildbearbeitung, insbesondere bei der Arbeit mit RAW-Dateien, um den maximalen Farbumfang zu erhalten.
  • Kalibrierung: Sehr anspruchsvoll in der Kalibrierung und benötigt hochwertige Ausgabegeräte, die den großen Farbraum darstellen können.
  • Meine Beobachtung: ProPhoto RGB wird heute kaum mehr von Fotografen eingesetzt, hat aber aufgrund seiner schieren Größe schon noch einige Verbreitung. Im Épreuve logicielle System Spectraproof beispielsweise wird ProPhoto RGB genutzt, um Papier-Texturen und Heißpelliculageen in Silber und Gold in den Softproof mit Spectraproof zu integrieren.

DCI-P3

DCI-P3 ist ein RGB-Farbraum, der von der Digital Cinema Initiatives (DCI) entwickelt wurde und hauptsächlich in der Filmindustrie sowie auf modernen High-End-Displays wie 4K-Fernsehern und Monitoren verwendet wird.

Eigenschaften von DCI-P3:

  • Gamut: Größer als sRGB, aber kleiner als Adobe RGB und ProPhoto RGB, bietet jedoch eine bessere Farbwiedergabe für digitale Filme.
  • Anwendungsbereich: Häufig in der Film- und Fernsehproduktion sowie bei hochwertigen Displays zu finden.
  • Kalibrierung: Wird zunehmend von modernen Geräten unterstützt, aber immer noch nicht so weit verbreitet wie sRGB.
  • Meine Beobachtung: Apple hat P3 zur Verbreitung verholfen, da alle Apple Handys mit dem P3 Farbraum ausgeliefert werden Aufgrund der starken Beschränkungen von sRGB ist zu hoffen, daß sich P3 als neuer Standard für das Internet durchsetzen wird.

ECI-RGB-V2

ECI RGB V2 wurde von der European Color Initiative (ECI) entwickelt und ist speziell für den europäischen Druckstandard ISOcoated V2 konzipiert. Dieser Farbraum ist darauf ausgelegt, eine optimale Farbwiedergabe für Druckvorlagen zu gewährleisten.

Eigenschaften von ECI-RGB-V2:

  • Gamut: Breiter als sRGB, aber nicht so groß wie Adobe RGB oder ProPhoto RGB. Er ist jedoch ideal auf die Anforderungen des klassischen Offset-Drucks abgestimmt.
  • Anwendungsbereich: Hauptsächlich im europäischen Druckwesen und bei der Erstellung von Druckvorlagen verwendet, um eine präzise Farbwiedergabe zu gewährleisten. Druckorientierte Werbeagenturen und Designer arbeiten oft mit ECI-RGB V2 als Farbraum.
  • Kalibrierung: Wichtig für professionelle Druckdienstleister, die den ISOCoatedV2-Standard einhalten möchten.
  • Meine Beobachtung: Viele klassische Druckdienstleister, Kunstbuch-Verlage und Repro-Studios nutzen ECI-RGB-V2. Außerhalb der Vorstufen-Welt ist der Farbraum aber nicht sehr verbreitet. ECI RGB V2 nutzen wirklich meist nur Betriebe, die für die Druckindustrie optimierte Daten aufbereiten und herstellen.

Unterschiede und Anwendungen

Die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen Farbräumen liegen in ihrem Farbumfang (Gamut) und ihrem Anwendungsbereich. sRGB ist der Standard für die meisten Verbrauchergeräte und Webanwendungen, während Adobe RGB und ProPhoto RGB in der professionellen Fotografie und Bildbearbeitung bevorzugt werden, um einen größeren Farbraum abzudecken und mehr Details in den Farben zu erhalten. DCI-P3 ist speziell auf die Bedürfnisse der Filmindustrie und moderner Displays zugeschnitten. ECI-RGB-V2 ist besonders relevant für das europäische Druckwesen und bietet eine ausgewogene Farbdarstellung für Druckerzeugnisse.

In der Praxis ist es wichtig, den richtigen Farbraum für die jeweilige Anwendung zu wählen. Für Webgrafiken und alltägliche Anwendungen reicht sRGB aus, während für professionelle Fotografie und Druckvorstufe Adobe RGB oder ProPhoto RGB bessere Ergebnisse liefern. Bei der Filmproduktion und auf modernen High-End-Displays kommt DCI-P3 zum Einsatz. Für den europäischen Druckstandard ist ECI RGB V2 oder Adobe RGB gut geeignet. Die Wahl des Farbraums beeinflusst die Farbgenauigkeit und die Qualität der Endergebnisse sehr, weshalb eine kompetente Kalibrierung und hochwertige Hardware wie Monitore und Kameras für die RGB-Farbaufnahme und RGB-Farbwiedergabe entscheidend sind.

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