Derzeit existieren bei PANTONE parallel zwei Metallics Farbfächer:
- PANTONE Metallics Coated: Beinhaltet die klassischen bereits seit Ende der 1980er Jahre erhältlichen Metallic-Farbtöne.
- Wichtigste Basisfarben: PANTONE 877, 876, 875 …
- Typische Farbnamen: PANTONE 8020, 8040, 8060 etc.
- PANTONE Premium Metallics Coated: Der neue, seit 2012 existierende Metallics Fächer, der neue, feinere Metallics-Farbtöne zeigt.
- Wichtigste Basisfarbe: PANTONE Silver 10077 C
- Typische Farbnamen: PANTONE 10142, 10158, 10214 etc.
Der Hauptunterschiede zwischen den beiden Fächern liegen in der Zusammensetzung ihrer jeweiligen Basisfarben: Zum einen ist da das unterschiedliche Pantone Silber: PANTONE 877 bzw. PANTONE Silver 10077 C. Zum anderen wird im PANTONE Metallics Coated das Silber durch weitere Gold Basisfarben ergänzt, während im PANTONE Premium Metallics Coated das neu definierte Silber die einzige metallische Basisfarbe ist und durch PANTONE Goe Basisfarben abgetönt wird.
Pantone 877 und die Goldfarben enthalten Metallflocken, die sich nach dem Trocknen der Farbe auf dem Papier wie Blätter an der Farboberfläche auflagern und dadurch einen Silbereffekt erzeugen. Diese unregelmäßige Oberflächenstruktur kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängt unter anderem von der Trocknungszeit der Farbe ab. Dadurch konnten von Druck zu Druck die Silberwirkung unterschiedlich ausfallen. Nach einer Lackierung war der Silbereffekt meist deutlich schwächer und weniger brillant als vor der Druckveredelung.
PANTONE Silber
PANTONE Silver C (Im Fächer PANTONE Silver 10077 C benannt, aber heute überwiegend von Pantone selbst als PANTONE Silver C kommuniziert) besteht im Gegensatz zu den Metallflocken der 877 aus fein emulgierten Metallpartikeln, die sich durch die Farbe sehr gleichmäßig auf das Papier auflegen. Das Ergebnis ist eine gleichmäßigere, ruhigere und brillantere Silberfläche, die auch nach einer Lackierung ihren Glanz und ihre Brillanz behält und blickwinkelstabiler ist als die bisherige Farbe. Auch die Haltbarkeit der Farbe wurde laut PANTONE verbessert. Das neue Silber verträgt sich mit UV- und wasserbasierten Lacken und kann laminiert und foliengeprägt werden.
Im Premium Metallics C Farbfächer von PANTONE ist die Farbwiedergabe mit und ohne Dispersions-Drucklack abgebildet. Für Drucker wichtig: Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung empfiehlt der Hersteller Eckhart eine unterschiedliche Dichte: 1.0 bei PANTONE 877 und nur 0,7 beim neuen PANTONE Silver C, jeweils mit polarisiertem Densitometer über den Schwarzfilter gemessen.
Nicht ganz klar ist: Die neuen 300 PANTONE Premium Metallics C Farben werden aus PANTONE Silver 10077 C und PANTONE Goe Basisfarben gemischt. GOE wurde aber im Jahr 2014 abgekündigt. Nach Auskunft einer Pantone Mitarbeiterin werden die Farbtöne in einer neuen Fächergeneration auf die 18 Pantone Matching System Basisfarben umgestellt – aus PANTONE Bright Orange (GOE) würde dann also PANTONE Orange 021 (PMS) als Basisfarbe. Da die Basisfarbe ohnehin die selbe ist, und sich nur durch die Schichtdicke unterschieden hat, hat dies auf die Farbigkeit also keine Auswirkung.
Beide PANTONE Metallics Farbfächer sind als Sonderfarben in unserem FIERY XF für den Proof hinterlegt und können also von Proof.de – im Rahmen der nur sehr schlechten Proofbarkeit von Metallicfarben – als Sonderfarben geprooft werden. Da im Proof keine Metallpigmente zur Verfügung stehen, wird die Silbrigkeit nur durch den samtartigen Glanz des Proofpapieres simuliert. Wir verwenden hierfür das EFI 4245 Gravure Proof Paper, das eine Satin Oberfläche besitzt und eine halbwegs ordentliche Silbersimulation ermöglicht. Eine sinnvolle Voransicht des zu erwartenden Druckergebnisses ist allerdings nur die Ansicht im PANTONE Farbfächer möglich.
PANTONE 877 bzw. PANTONE Silver C Proofs bestellen können Sie hier.
Sehr hilfreicher Artikel. Vielen Dank!